Die Vermessung des Arsches

Nein, das ist nicht der Titel meines Buches. Es ist das Highlight des heutigen Samstags. Aber alles der Reihe nach  ... .

Die "MS Schleswig Holstein" hat mich gestern morgen zurückgebracht - aufgenommen aus dem Bistro "Tor zu den Inseln"
Die "MS Schleswig Holstein" hat mich gestern morgen zurückgebracht - aufgenommen aus dem Bistro "Tor zu den Inseln"

 

Die Rückfahrt gestern verlief absolut reibungslos. Ich bin pünktlich auf die Minute in Köln angekommen. Natürlich ist das schon immer ein anstrengender Reisetag. Die erste Fähre um 6:00 Uhr zu nehmen bedeutet, gegen 4:20 Uhr aufzustehen. Zwar habe ich am Vorabend alles gepackt und die Wohnung schon besenrein gemacht, aber man prüft ja alles nochmal und man will ja auch nicht auf den letzten Drücker zur Fähre gehen. 17:30 Uhr war ich dann zu Hause. Das ist also immer ein langer Tag. Aber mit den geräuschreduzierenden Kopfhörern – ein Segen, der Technik übrigens – kann man dann im Zug ein wenig vor sich hindösen.

 

Jetzt aber zum Arsch. Zu meinem Arsch. Ich bin ein Arsch, das ist klar, aber ich habe auch einen und der Stand heute im Mittelpunkt. Ich habe mir nämlich ein neues Fahrrad gekauft. Das hatte ich ja schon angekündigt. Zur Beratung gehört – speziell wenn man signalisiert, dass man einiges an Kohle ausgeben möchte – auch die exakte Bestimmung des Abstandes der Sitzknochen, was in Zusammenhang mit dem Gewicht zu einer optimalen Auswahl eines Sattels führen soll. Bei mir ist dieser Wert 13,2 cm. Ein normaler Wert, wenn man ihn auf der nach links und rechts offenen Skala (für die mir kein anständiger Name einfällt) einordnet. Jedenfalls standen auch andere Kunden um mich herum und ich durfte quasi die Vermessung des Arsches demonstrieren. Also nicht lange gefackelt, Hose runter und ... nein, natürlich nicht. Man setzt sich auf einen speziellen "Tabletcomputer", rutscht ein bisschen hin und her und nach einer Weile zeigt der Screen zwei Punkte, die quasi die Druckpunkte der Sitzknochen sind. Der Abstand der Knochen ist dann wichtig für die richtige Breite des Sattels.

 

Mein neues Fahrrad
Mein neues Fahrrad

Also der passende Sattel wurde gefunden und montiert. Und zwar auf der teuersten Einzelanschaffung, die ich mir je geleistet habe. Ich habe mir das nagelneue „Kalkhoff Integrale Exite i8“ geleistet. Ein Pedelec, bei dem der Akku sehr schön in den Rahmen integriert ist und der mit einem „Bordcomputer“ gesteuert wird.

Da meine Rahmengröße nicht auf Lager war, habe ich das Rad bekommen, was über den Fahrradreihen als Blickfang ausgestellt war und das mir sofort gefallen hat. Ich muss allerdings dazu sagen, dass diese Reihe von Kalkhoff schon vorher mein Interesse geweckt hat. Richtig teuer ist dann auch das Schloss, wobei ich wieder auf ein Faltschloss setze, dass Sicherheit mit einer gewissen Flexibilität vereint. 

Natürlich kann der „Bordcomputer“ mit einer App verbunden werden, natürlich ist ein Fahrradnavi an Bord und selbstverständlich haut der Motor jemanden wie mich, der seit er denken kann, Fahrrad fährt, aus den Socken. Über vier Stufen kann der Motor zugeschaltet werden. Als ich dann auf dem Heimweg auf einem langen geraden Radweg mal voll aufgedreht habe, war ich echt begeistert. Steigungen gibt es nicht mehr. 

Das Fahrrad hat Scheibenbremsen und einen Keilriemen statt einer Kette. Beim Fahren hört man ein leises Motorgeräusch. Dieser Antrieb verdreckt nicht, wie eine Kette, die geölt werden muss. Die Schaltung ist eine Acht Gang Nabenschaltung. Hier noch ein Video (auf englisch) mit der Vorstellung meines Fahrrads. Ach ja und der Preis ... mit Sattel, Schloss und kleinerem Zubehör: knapp 4.300,- EUR.