Schwere Zeiten.

Wenn ein Leben an sein Ende kommt, dann kann das für Betroffene und Angehörige sehr beschwerlich sein. Bei meinem Vater hat sich der Leidensprozess über mehr als ein halbes Jahr hingezogen. Die letzten sechs Wochen, nach einem schweren Schlaganfall Ende Mai 2012, haben eine schwere Entscheidung notwendig gemacht: legt man einem Menschen, der nicht mehr selbständig Nahrung aufnehmen kann und der in seinem ganzen Verhalten keine Kraft, keine Anstrengung zeigt, weiterleben zu wollen, eine Magensonde, so dass eine künstliche Ernährung, vielleicht über Jahre hinweg, ermöglicht wird?

Ich möchte an diese Stelle dafür werben, dass Menschen eine Patientenverfügung ausfüllen und diese für diesen Fall gut auffindbar hinterlegen. (Hier gibt es weitere Informationen). Auch eine Vollmacht ist mehr als Gold wert, weil sie viele Behördengänge vereinfacht.

Im Fall meines Vaters mussten wir als Verwandte diese Entscheidung treffen. Wir haben uns gegen lebensverlängernde Maßnahmen entschieden.

Abschied

(aus der Kurzgeschichtensammlung "Bellame")